Bienenwachs

(Definition, Bedeutung, Erklärung im Lexikon) Bienenwachs ist eine von Bienen abgesonderte leicht fettige Substanz, die von ihnen zum Bau der Bienenwaben genutzt wird. Bei 62°C bis 65°C wird Bienenwachs flüssig und kann so von den Fasern etwa eines Kerzendochts aufgenommen werden, wo es durch den Kontakt mit dem Sauerstoff der Luft unter Licht- und Wärmeabgabe verbrennt.Das bei der Kerzenherstellung verwendete Bienenwachs ist heute weitgehend durch das künstliche Stearin, das eine Schmelztemperatur von 52°C bis 60°C hat, ersetzt worden.

Inhalt:

1.Produktion
2.Allgemeines
3.Gewinnung
4.Geschichtliches

1. Produktion

Bienenwachs ist ein Produkt, welches die Arbeiterinnen zwischen den Bauchschuppen ausschwitzen. Die Wachsdrüsen der Arbeitsbienen liegen paarweise unten zwischen den letzten 4 Bauchschuppen. Das flüssige Sekret der Wachsdrüsen, das Wachs, wird durch feinste öffnungen nach außen gepresst. Die produzierten Wachsschüppchen sind zunächst weis, erst durch das Propolis werden die Waben gelb. Für 1 dm² Naturbau werden etwa 9 g Wachs verarbeitet. Erstaunlich ist, das die Arbeitsbienen im Sommer bei guter Tracht ( eintragen des Necktars) innerhalb von 24 Stunden eine komplette Wabe mit ca 5000- 6000 Zellen bauen und das dazu benötigten Wachs produzieren.Die sechseckigen Zellen garantieren eine große Stabilität und aufgrund der Form eine besonders gute Raumausnutzung bei geringstem Materialaufwand. Damit der Honig nicht so leicht heraus läuft sind sie ein wenig nach oben geneigt.Das Bienenwachs stellt nicht nur ein lebenswichtiges Baumaterial für die Bienen dar, sondern auch ein universelles natürliches Wachs für uns Menschen.

2. Allgemeines

Es findet Verwendung:

3.Gewinnung

die leeren Bienenwaben werden eingeschmolzen und das flüssige Wachs wird durch Klärung und Filtration gereinigt wenn das Bienenwachs sauber und ohne Verunreinigungen ist kann es zur Kerzenproduktion verwendet werden. Soll es zur Kosmetikartikeln oder in der Lebensmittelindustrie verarbeitet werden, so muß es zuvor einer Rückstandsanalyse unterzogen werden.

4.Geschichtliches

Bereits die Ägypter benutzen Bienenwachs auf vielfältige Weise, z.b. zur Mumifizierung ihrer Pharaonen, zur Einbalsamierung oder um ihre Holzschiffe abzudichten. Bienenwachs wird als Grundstoff für Pomaden, Salben und Schminken verwendet und hat antiseptische Eigenschaften. Bei den Römern fand Bienenwachs verwendung um Krüge, Öl- und Weinfässer zu versiegeln, oder um Möbel zu Wachsen. Zur Herstellung von Papyrus wurde Bienenwachs bereits 3000 vor Chr. als Bindemittel verwendet. Bei den Griechen wurden mit Bienenwachs bestrichene Tafeln, für Notizen verwendet. Bienenwachs wurde auch zur Konservierung von Früchten wie z.b. Äpfel verwendet, diese wurden dazu in Wachs getaucht.

Das Wachsfigurenkabinett (1762 in Paris gegründet, heute in London) stellt bekannte Zeitpersönlichkeiten in Wachs dar. Sattler und Schuster benutzen Wachs zum Teil auch mit Pech gemischt um Garn wetterfest zu machen. Bei der Batikfärberei, wird heute noch Wachs verwendet. Für Wachstuch, Wachspapier, Wachsmalstifte, Wachsblumen, Wachsperlen und natürlich Wachskerzen wird Wachs verwendet. Bei 62° bis 65°C liegt der Schmerzpunkt von Bienenwachs.

Im Christentum war die Biene ein Symbol der Jungfräulichkeit, weshalb bis zur Reformation nur Bienenwachskerzen in Kirchen brennen durften, mit der Ausbreitung des Christentums wuchs der Wachsbedarf für Kerzen sprunghaft.

Als Lichtquelle wurde Bienenwachs bei den Römern mit Pech und Talk verlängert.

Mit der Entdeckung von Stearin (1818) und Paraffin (1830) verlor Bienenwachs als Grundstoff für Kerzen von Bedeutung. Kerzen aus reinem Paraffin und Stearin sind der Bienenwachskerze, was die Rauchentwicklung betrifft überlegen.